
Multitasking versus Zeitmanagement
Multitasking ist Ihr Ziel? Natürlich wünschen wir uns, möglichst viele Aufgaben gleichzeitig zu einem erfolgreichen Abschluss bringen zu können, um Zeit zu sparen.
warum Sie eigentlich gar nicht multitasken können …
Ich lese eine SMS, während ich eine Frage meines Chefs beantworte.
Ich tippe eine Antwort im Handy während mir mein Sohn von der Schule erzählt.
So verlockend das Ziel des Multitaskings als effektives Zeitmanagement-Tool auch sein mag, es stellen sich dabei folgende zwei kritische Fragen:
- Spare ich mit meinem Verhalten wirklich Zeit?
- Spürt mein Sohn, dass meine Aufmerksamkeit geteilt ist und wenn ja, wie fühlt er sich dabei?
Ad 1) Multitasking ist nicht gleich Multitasking
Tätigkeiten, die verschiedene Areale unseres Gehirns benötigen, wie z.B. Kochen und Zuhören, sind Beispiele für echtes Multitasking.
Sobald wir jedoch zum Beispiel während einer Besprechung eine E-Mail beantworten, können wir gleichzeitig kein Gespräch mehr führen.
Bei den meisten Aufgaben muss unser Gehirn Entscheidungen treffen. Hirnareale, die für den Input zuständig sind, werden mit denjenigen verknüpft, die den Output steuern.
Dies sind sogenannte höhere geistige Hirnfunktionen und können nur nacheinander ablaufen.
Ich kann somit nur entweder die SMS lesen, oder meinem Chef auf eine Frage antworten.
Beim Versuch, gleichzeitig derlei komplexe Aufgaben zu erledigen, springen wir in Wahrheit mit unserer Aufmerksamkeit zwischen den einzelnen Aufgaben hin und her und beenden keine zufriedenstellend.
Dieses falsch verstandene Multitasking senkt in Wirklichkeit die Arbeitsleistung, macht gereizt, erhöht die Fehlerquote und – was viele Menschen übersehen – verlängert die Arbeitszeit!
Unerwünschte Nebenwirkung
Am Ende des Tages „genießen“ Sie ein Gefühl von Unzufriedenheit, weil Sie glauben, nichts geleistet zu haben.
Vergleichen wir das Multitasking mit der Hausarbeit
Sie räumen die Küche halb auf. Dann verlassen Sie die Küche und räumen das Schlafzimmer halb auf. Sie unterbrechen erneut, um im Büro weiter aufzuräumen. Danach unterbrechen Sie, um das Kinderzimmer und den Keller und die Garage usw. halb aufzuräumen.
Am Abend haben Sie zwar enorm viel geleistet, aber nichts erfolgreich zu Ende gebracht.
Ihre Psyche fühlt sich an, als gäbe es lauter offene Gefäße, aus denen es noch herausdampft, weil der Deckel fehlt.
Die traurige Nachricht ist somit, dass Multitasking nicht unser Ziel sein kann.
Die gute Nachricht ist, dass ein optimales Zeitmanagement unser erklärtes Ziel sein darf.

Systematisches Zeitmanagement ist die Alternative
Mit einem systematischen Zeitmanagement, wie wir es u.a. aus der Psychologie und Luftfahrt kennen, gelingt es uns, leistungsfähig zu bleiben, den Überblick zu bewahren und Zeit zu gewinnen.
Ein gutes Zeitmanagement braucht Systeme und Konzepte, die mit den raschen Veränderungen unseres Lebens und der Industrie Schritt halten. Das ist uns bewusst.
Das beste Terminplanungssystem auf einem Papierkalender nützt nichts, wenn längst Online-Terminbuchungssysteme gefragt sind.
Unter Zeitmanagement verstehen wir unter anderem ein Aufgaben- Terminplanungs- und, Ablagesystem, eine effiziente Besprechungskultur, effiziente und effektive Teamarbeit, richtiges Delegieren und Priorisieren von Aufgaben.
Mit einer geglückten Ordnung im virtuellen und realen Leben erschaffen Sie zudem Freiräume für Ihre Kreativität und Ihre Visionen.
Ad 2) Kinder und Erwachsene brauchen unsere volle Aufmerksamkeit
Ja, Kinder und Erwachsene spüren ganz genau, wenn wir ihnen Aufmerksamkeit abziehen, um etwas anderes parallel zu erledigen. Mein Verhalten gibt dem Menschen das Gefühl, nicht oder eben nur halb wichtig zu sein.
Schon allein deshalb lohnt es sich, zuerst die eigene Intention zu klären, ob und wann ich wem wie lange Aufmerksamkeit schenken mag und meine Aufgaben zu priorisieren.
Eine äußere Ordnung ist förderlich für Ihre innere Ordnung – und die Ihrer Kinder.
Geben wir unserer Zeit mehr Raum!